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Vorträge

Ansprechpartner: ulrich.schroeder@bildungsverein.de

Hinter Mauern

Geschlossene Grenzen als Gefahr für die offene Gesellschaft

Frank Wolff (Universität Osnabrück)
Mittwoch, 14.02.24, 19:00 Uhr


Grenzen sind nicht nur Hindernisse für Menschen, die sie von außerhalb überwinden wollen. Sie verändern auch die Gesellschaften, die sich abzuschotten versuchen. Frank Wolff und Volker M. Heins zeigen in ihrem Buch "Hinter Mauern", welche Wirkung diese und die Abwehr von Migration nach innen entfalten: Das Drängen der EU auf ‚sichere Außengrenzen‘ untergräbt das europäische Versprechen auf Frieden und Rechtsstaatlichkeit. Letztlich gefährden befestigte Grenzen gerade jene demokratischen Werte und Strukturen, die sie zu schützen vorgeben.

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsort:
Verdi-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover


In Kooperation mit Forum für Politik und Kultur, Bildungswerk ver.di und QBK

Anpassung - Leitmotiv der nächsten Gesellschaft

Philipp Staab (Humboldt-Uni zu Berlin)
Mittwoch, 13.03.24, 19:00 Uhr


In der Moderne dominierte der Glaube, die Welt ließe sich gestalten und der Fortschritt sorge quasi automatisch für eine bessere Zukunft. Klimakrise, Wachstumskrise und subjektive Überlastungen haben diesen Optimismus erschüttert. Heute geht es vorrangig darum, die Katastrophe abzuschwächen. Und selbst wenn dies gelingen sollte, werden wir mit dem Wandel umgehen müssen. Fragen der Selbsterhaltung überlagern dann jene der individuellen und kollektiven Selbstentfaltung: Anpassung wird zum Leitmotiv der Gesellschaft.

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltgungsort:
Verdi-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover

 

In Kooperation mit Forum für Politik und Kultur, Bildungswerk ver.di und QBK

Gekränkte Freiheit

Aspekte des libertären Autoritarismus

Oliver Nachtwey (Uni Basel)

Dienstag, 23.01.24, 19:00 Uhr

Der libertäre Autoritarismus ist eine Folge der Freiheitsversprechen der Spätmoderne: Mündig soll er sein, der Einzelne, dazu noch authentisch und hochgradig eigenverantwortlich. Gleichzeitig erlebt er sich als zunehmend macht- und einflusslos gegenüber einer ­komplexer werdenden Welt: Das wird als Kränkung erfahren und äußert sich als Ressentiment und Demokratiefeindlichkeit. So wird der Ruf nach individueller Souveränität zu einer Bedrohung für eine Gesellschaft der Freien und Gleichen durch Verleugnung einer geteilten Realität.

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltgungsort:
Verdi-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover

In Kooperation mit Forum für Politik und Kultur, Bildungswerk ver.di und QBK

 

Föhrenwald, das vergessene Schtetl

Lesung

Alois Berger (freier Journalist und Autor)

Montag, 19.02.24, 17 Uhr

Föhrenwald, mitten in Oberbayern, war das letzte jüdische Schtetl in Europa. Von 1945 bis 1957 lebten dort zeitweise fast 6000 Juden, nach Dachau wohlgemerkt, nach Auschwitz und selbst noch nach der Staatsgründung Israels. Föhrenwald hatte eine eigene jüdische Verwaltung, eine jüdische Polizei, einen jüdischen Sportverein und jüdische Theatergruppen. Das Leben verlief streng nach jüdischer Tradition, Jiddisch war die Umgangssprache. Die Haganah, die jüdische Untergrundorganisation in Palästina, unterhielt in der Nähe von Föhrenwald eine geheime Offiziersschule, ein Teil der späteren israelischen Armee wurde dort ausgebildet. Ben Gurion reiste persönlich an und schlug dem US-Militärgouverneur Eisenhower, dem späteren US-Präsidenten, eine jüdische Zone in Bayern vor, aus der die Deutschen umgesiedelt werden sollten. 

1957 wurden die letzten verbliebenen Juden gegen ihren Willen auf die deutschen Großstädte verteilt. Föhrenwald wurde in Waldram umbenannt und aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht. Ich bin in Waldram zur Schule gegangen, in den ehemaligen Gemeinschaftsräumen des Lagers, unsere Kirche war noch 20 Jahre vorher eine Synagoge, doch wir wussten nichts davon. Unsere Eltern, unsere Lehrer, niemand hat Föhrenwald und die Juden auch nur erwähnt. Als ich vor fünf Jahren davon erfuhr, habe ich angefangen zu recherchieren – und komme aus der Fassungslosigkeit nicht mehr heraus. Seitdem wühle ich in Archiven in München, Berlin, New York und Jerusalem, befrage Zeitzeugen in Wolfratshausen, in Frankfurt, Düsseldorf Tel Aviv und Haifa. Das Buch erzählt die bewegenden Geschichten der Überlebenden der Shoa und beschreibt den wechselvollen Umgang der Deutschen mit diesem Teil der Vergangenheit.

Eintritt: 12,- €

Veranstaltungsort: Leuenhagen und Paris, Lister Meile 39, Hannover

Anmeldung und Karten nur bei Leuenhagen und Paris, Tel. 0511 31 30 55.

In Kooperation mit QBK
und Leuenhagen und Paris

Was ist Achtsamkeitsmeditation?

- Von den Grundlagen zur Anwendung in herausfordernden Zeiten -

Vortrag von Rüdiger-Felix Lorenz

Donnerstag, 30.03.2023, 19 Uhr; Bildungsverein, Stadtstr. 17, 30159 Hannover

Sie wollen erfahren, was man macht, wenn man meditiert? Sie wollen selbst meditieren? Dann vergessen Sie erst einmal alle Schlagzeilen, die Meditation in Zeiten gesellschaftlichen Leistungsanspruchs als ein schillerndes Komplettangebot mit bahnbrechenden Resultaten und garantiertem Erfolg beschreiben.

Was immer Sie über Meditation gelesen haben: Stellen Sie sich einfach nur vor, Sie schauen durch ein Fernrohr. Es bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Aufmerksamkeit auf etwas ruhen zu lassen. Ohne Agenda, ohne ein Ergebnis liefern zu müssen, schauen Sie durch das Fernrohr, nur, um zu beobachten, was geschieht. Sie sitzen unbeweglich da und sind bei Ihrer Atmung. Wichtig ist allein, wofür Sie von Augenblick zu Augenblick offen sind. Und Sie akzeptieren, nicht im Voraus wissen zu wollen, was passiert.

So gesehen ist Meditation ein radikaler Akt. Sie lassen sich ganz bewusst selbst in Frieden und machen sich frei von allen Regeln, vor allem von jenen, die Sie sich selbst auferlegen. Es gibt weder Erfolg noch Misserfolg. Sie sind ganz bei sich. Sie genügen sich selbst vollkommen und es genügt präsent zu sein. Vergegenwärtigen Sie: Meditieren ist ein Akt des Wohlwollens, ein tiefes Ja zu sich selbst.

Der Vortrag beleuchtet die traditionellen historischen Grundlagen sowie die Bedeutung der säkularen und neuzeitlichen Anwendung der Achtsamkeitsmeditation am Beispiel der achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (MBSR, Kabat-Zinn/USA). In der praktischen Anwendung können Meditationssequenzen erprobt werden.

Rüdiger-Felix Lorenz ist grad. Gestaltanalytiker und Psychotherapeut, zertifizierter Meditationslehrer mit weiterführendem Studiengang Buddhistische Philosophie, Gesundheitswissenschaftler und Buchautor zum Schwerpunktthema Salutogenese. Niedergelassen seit 1989 im Zentrum für Gesundheitsförderung und der Psychologischen Praxis.

Die vierte Gewalt

Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist

Vortrag von Harald Welzer (Sozialpsychologe und Publizist)

Donnerstag, 13.04.23, 19 Uhr, Veranstaltungsort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover

Die Massenmedien in Deutschland sind keine Vollzugsorgane staatlicher Meinungsmache. Sie sind die Vollzugsorgane ihrer eigenen Meinungsmache: mit immer stärkerem Hang zum Einseitigen, Simplifizierenden, Moralisierenden, Empörenden und Diffamierenden. Maßlosigkeit und Einseitigkeit des Urteils zerstören den wohlmeinenden Streit, das demokratische Ringen um gute Lösungen.

Wie kann eine liberale Demokratie mit pluraler Medienlandschaft sich selbst so gefährden? Wie konnte und kann die Medienlandschaft als »vierte Gewalt« selbst unfreier werden? Und was bildet das veröffentlichte Meinungsbild ab, wenn es mit dem öffentlichen so wenig übereinstimmt?

Moderation Arno Brandt

Der Eintritt ist frei.

In Kooperation mit Forum für Politik und Kultur, Bildungswerk verdi und QBK.

Plötzlich offline

Eine Plage namens Internetzensur

Stefan Mey (Journalist, Autor)

Montag, 17.04.2023, 19 Uhr, Veranstaltungsort: Bildungsverein, Stadtstr. 17, 30159 Hannover

Das Internet ist ein magischer Ort: Mit wenigen Klicks kommt man an alle erdenklichen Informationen und kann mit der ganzen Welt kommunizieren.

Mit der ganzen Welt? Naja – für die meisten Menschen ist ein freies Internet nicht selbstverständlich. In Ländern wie China, Russland, Katar oder Indien zensieren Regierungen dreist das Netz. Sie blockieren und filtern unliebsame Inhalte. Und manchmal drehen sie gleich das komplette Netz ab, für einen bestimmten Zeitraum oder eine bestimmte Region. Das Schöne ist: Das Internet selbst erlaubt es, solche Sperren auszuhebeln.

Der Eintritt ist frei.

Was stimmt nicht mit der Demokratie?

Buchvorstellung, Lesung und Diskussion mit Stephan Lessenich

Mittwoch, 22. März 2023, 19:00 Uhr
Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4

Angesichts der gegenwärtigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Krisen zeichnet sich ab, dass die Wachstumsdynamik moderner Gesellschaften nicht mehr stabilisierend wirkt, sondern selbst zum Krisentreiber geworden ist. In diesem Band diskutieren die Philosophin Nancy Fraser und die Soziologen Klaus Dörre, Stephan Lessenich und Hartmut Rosa, was dies für die Gegenwart und die Zukunft der Demokratie bedeutet und welche Konzeptionen und Wege hin zu einer demokratischen Transformation vorstellbar sind.

Herausgegeben von Hanna Ketterer und Karina Becker. Erschienen im Suhrkamp Verlag 2019

Das Ende der Globalisierung

Vortrag von Jens Jessen (Autor, Journalist)

Dienstag, 8.11.2022, 19 Uhr

„Da man als Politiker ohnehin nie weiß, wie das, was man tut,
sich auswirken wird, kann man gleich das Anständige tun“  
Winston S. Churchill

Bis vor Kurzem gehörte es zum Kern des Selbstverständnisses der fortgeschrittenen westlichen Gesellschaften, Vorreiter im Prozess des globalisierten Fortschritts zu sein, der eine Kurzkopplung von Demokratie und Kapitalismus behauptete.

Mittlerweile ist klar: Freihandel und eine neoliberal organisierte Wirtschaft führen keineswegs zwangsläufig zu demokratischen Verhältnissen und sogenannten win-win-Situationen. Ebenfalls wird langsam klar, dass wir diesen Aspekt der Handelsbeziehungen politisch ignoriert und als Konsument*innen schlicht mitgetragen haben. Und erst jetzt, wo aus wirtschaftlichen Beziehungen plötzlich wirtschaftliche Abhängigkeiten geworden sind, die nicht mit demokratischen Partner*innen verhandelbar sind, merken wir, dass es an der Zeit ist, Handel nicht dem Prinzip des Profits, sondern dem der Moral unterwerfen.

Der Eintritt ist frei.

Bitte beachten Sie die aktuell geltenden Corona-Bestimmungen.

Veranstaltungsort: Oststadtbücherei, Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover

Die Gretchenfrage

Der philosophische Diskurs der Säkularisierung - Buchvorstellung und Vortrag von Dr. Andreas Becke

Donnerstag, 3. November 2022, 19 Uhr

„Nun sag, wie hast du's mit der Religion?“ Gretchen zu Faust

Bedeutet »Säkularisierung«, dass sich immer mehr Menschen von ihrer religiösen Bindung lösen, was zu einem Rückgang von Religion führt? – Philosophisch gesehen meint der Begriff eher die Trennung von Staat und Religion, die seit Hobbes vertreten und von Marx am deutlichsten ausformuliert wurde. Säkularisierung zeigt sich im philosophischen Diskurs sogar als die notwendige Voraussetzung für das demokratische Zusammenleben von religiösen wie säkularen Bürgern in modernen Gesellschaften und ist die Grundlage für die Existenz von Religion(en), denn nur der säkulare Staat kann Religionsfreiheit gewährleisten. Das fordert von allen Bürgern, die Verfassung und die Gesetze, eine profan (und nicht religiös) begründetet Moral und das Primat der Wissenschaften, sowie einen religiösen und weltanschaulichen Pluralismus anzuerkennen.

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsort: Bildungsverein, Stadtstr. 17, 30159 Hannover

Bitte beachten Sie die aktuell geltenden Corona-Bestimmungen.

Andreas Becke – Der philosophische Diskurs der Säkularisierung, Alibri – Verlag, 2022, 15,00 €

Globalisierung, plus und minus

Vortrag von Gerhard Stamer

Donnerstag, 10. November 2022, 19 Uhr

Es ist noch nicht lange her, da war der Begriff ‚Globalisierung‘ nahezu gleichbedeutend mit Fortschritt, Modernisierung und geteiltem Wohlstand. Das hat sich grundlegend geändert: Heute verbindet man mit dem Begriff eher das, was Bruno Latour in seinem  Buch ‚Das terrestrische Manifest‘  als Minus-Globalisierung bezeichnet: dass sich eine einzige Sicht, nämlich die der neoliberalen Ökonomisierung, gegenüber allen lokalen Kulturen, Traditionen und Ökonomien durchsetzt – mit den bekannten sozialen und ökologischen Folgen. In dieser Situation wird, so Bruno Latour, die Natur selbst zu einem handelnden politischen Faktor ersten Ranges.

Was das bedeutet, wird Thema dieses Vortrags – und der anschließenden Debatte - sein.

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsort: Bildungsverein, Stadtstr. 17, 30159 Hannover

Bitte beachten Sie die aktuell geltenden Corona-Bestimmungen.

 

Freund oder Feind - Das Smartphone als Datenschleuder

Stefan Mey (Journalist, Autor)

Smartphones sind die praktischsten Spielzeuge, die der Menschheit jemals zur Verfügung standen. Sie sind aber auch Plaudertaschen, die schamlos unsere Geheimnisse durchs Netz schicken: wen wir so kennen, wo wir uns wann aufhalten und wie wir privat und politisch ticken. Ein Smartphone verkörpert perfekt das Dilemma jeder digitalen Technologie. Dieses kleine Gerät ist irgendwie unsere beste Freundin, dem wir unser Leben anvertrauen, doch irgendwie auch ein Feind in der Jackentasche, der uns permanent verrät.

Im Vortrag schauen wir kurz auf die Geschichte und dann auf die seltsame Gegenwart der Smartphone-Welt, in der nur zwei Unternehmen die Regeln diktieren können: Google und Apple mit ihrem Betriebssystemen Android und iOS sowie den mächtigen App-Marktplätzen. Und natürlich schauen wir uns auch die Rolle von Apps an, die das digitale Leben so bunt und bequem machen und ebenfalls munter Daten abgreifen. Am Ende diskutieren wir, was sich tun lässt, damit das eigene Smartphone weniger zum Feind und ein bisschen mehr zum Freund wird.

Der Eintritt ist frei.

Mittwoch, 20.04.22,  19:00 Uhr
Rotation in den ver.di-Höfen, Goseriede 10, 30159 Hannover

Es gelten die Regeln der aktuellen Corona Verordnung des Landes Niedersachsen bzw. die Hausregeln der ver.di-Höfe.

 

In Kooperation mit:

Bildungswerk Verdi

QBK
Qualifizierung
für Beruf und Kultur
in der Region Hannover e.V.

Soziologie der Selbstoptimierung

Anja Röcke (Humboldt-Universität, Berlin)

Produktiver arbeiten, mehr leisten! Noch fitter werden, noch schöner! Selbstoptimierung steht im Mittelpunkt gegenwärtiger sozialer Anforderungen und individueller Sinnwelten kapitalistischer Gesellschaften. Doch was ist mit Selbstoptimierung genau gemeint? Handelt es sich um ein neues Phänomen? Welche individuellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen und Konsequenzen hat es?

Entlang dieser drei Fragen entwickelt Anja Röcke eine so klare wie grundlegende Begriffsdefinition, diskutiert die Geschichte der Selbstoptimierung und bestimmt die Faktoren, die Selbstoptimierung als gleichermaßen zentrales wie ambivalentes Phänomen der spätmodernen Gesellschaft ausmachen.

Der Eintritt ist frei.

Do., 28.04.2022, 19.30 Uhr
Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover

Es gelten die Regeln der aktuellen Corona Verordnung des Landes Niedersachsen bzw. der Hausregeln des Kulturzentrums Pavillon.

 

In Kooperation mit:

QBK
Qualifizierung
für Beruf und Kultur
in der Region Hannover e.V.

Forum für Politik und Kultur

Die Kunst der Zukunft

Hanno Rauterberg (Die Zeit, Autor)

Computer erobern die Kunst: Sie malen wie Rembrandt, komponieren wie Bach, sie schreiben Romane und Gedichte. Künstliche Kreativität heißt das neue Leitziel: Aus Maschinen sollen Künstler werden, so selbstbestimmt und geistvoll wie der Mensch.

Hanno Rauterberg diskutiert die Konsequenzen des bevorstehenden Epochenwandels. Wie wird sich das Selbstbild des Menschen verändern? Und was sagt es über eine Gesellschaft aus, wenn sie von Computern nicht nur Logik erwartet, sondern auch Metaphysik, Wahrheit und Transzendenz?

Die Veranstaltung wird moderiert von Stephan Lohr (Journalist/Kritiker)

Mittwoch, 27.04.2022, 19:00 Uhr
Galerie Robert Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover

Der Eintritt ist frei.

Anmeldung möglich unter info@bildungsverein.de oder telefonisch unter 0511 - 344 144.

 

In Kooperation mit:

QBK
Qualifizierung 
für Beruf und Kultur
in der Region Hannover e. V.

Forum für Politik und Gesellschaft

 

(Ent-)Demokratisierung der Demokratie

Vortrag von Philip Manow

Dienstag, 2.11.2021, 19:00 Uhr

Demokratie gegen Demokratie – illiberale gegen liberale, direkte gegen repräsentative Demokratie, vielleicht sogar »the people vs. democracy«? Es scheint, die Demokratie war noch nie so unumstritten wie heute, während zugleich noch nie so umstritten war, was aus ihr folgt. Jeder tritt in ihrem Namen an und beschuldigt den Gegner, ein Gegner der Demokratie zu sein.

Der Demokratie droht heute nur noch Gefahr von ihr selbst. Unsere Lage, so die These Philip Manows, ist von der gleichzeitigen Demokratisierung und Ent-Demokratisierung der Demokratie gekennzeichnet: Es ist die drastische Ausweitung von Partizipationschancen, die im Zentrum der Krise politischer Repräsentation steht. Diese Krise aber transformiert den Streit in der Demokratie zu einem Streit über die Demokratie – der ist jedoch demokratisch nicht zu führen.

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsort: Intercity-Hotel, Rosenstr. 1, 30159 Hannover

Anmeldung bei der Friedrich-Friedrich-Ebert-Stiftung, Hannover.

In Kooperation mit QBK, dem Forum für Politik und Kultur und der Friedrich-Ebert-Stiftung


Demokratie und Emotion

Was ein demokratisches Wir von einem identitären Wir unterscheidet.

Vortrag von Jürgen Manemann

Donnerstag, 4.11.2021, 19:00 Uhr

Demokratie ist ein Versprechen: die Herrschaft des Volkes. Das Volk ist aber keine Einheit. Es setzt sich zusammen aus vielen Individuen. Wie kann sich angesichts dieser Verschiedenheit ein demokratisches Wir einstellen, das der Versuchung eines identitären Wir widersteht?

Ein Wir ist immer emotional verfasst. Das identitäre Wir sieht in der Verschiedenheit eine Gefahr. Identitätspolitisch zielt es auf die Einhegung von Pluralität durch Assimilation oder auf ihre Bekämpfung durch Exklusion (Identitäre Bewegung). Seine emotionalen Kräfte sind Stolz und Zorn.

Das demokratische Wir ist plural. Es erkennt die Verschiedenheit der Individuen und des Ganzen an. Es ist ein revolutionäres Wir: Es empowert und verändert das Ich und bringt so die Verhältnisse zum Tanzen. Seine emotionale Verfasstheit beruht wesentlich auf einer Sensibilisierung. Das demokratische Wir steht für eine leidempfindliche und differenzsensible Politik, die nicht bei der Wahrnehmung des eigenen Leids stehen bleibt, sondern empfänglich ist für das Leid Ander*er.

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsort: Intercity-Hotel, Rosenstr. 1, 30159 Hannover

Anmeldung bei der Friedrich-Ebert-Stiftung, Hannover

In Kooperation mit QBK, dem Forum für Politik und Kultur und der Friedrich-Ebert-Stiftung


Wenn Künstler fälschen

Einblicke und Herausforderungen für den Kunstbetrieb

Vortrag von Hubertus Butin

Dienstag, 16.11.2021, 19:00 Uhr

Nicht nur Sammler, Händler, Experten und Museen sind zunehmend von Kunstfälschungen betroffen, sondern auch die Künstlerinnen und Künstler, deren Werke betrügerisch nachgeahmt werden. Wie gehen diese selbst mit dem Thema um? Meist versuchen sie, sich gegen die Fälscher zu wehren. Doch mitunter akzeptieren sie die Fälschungen nachträglich oder reflektieren den Betrug auf bildnerische Weise. Manche Künstler agieren sogar selbst tatkräftig als Fälscher eigener oder fremder Werke. Einige leisten sich hingegen einen eher humorvollen Schwindel auf Kosten des Kunstbetriebs. Der Fälschungsspezialist Hubertus Butin aus Berlin beleuchtet in seinem kunsthistorischen Vortrag die vielfältigen und teils skurrilen Formen der Auseinandersetzung von Künstlern mit ihren Fälschungen.

Die Fälschungen von Wolfgang Beltracchi und der Kunsthistoriker Werner Spies – ein folgenschweres Verhältnis

Der Fall Beltracchi, der den internationalen Kunstbetrieb in den 2010er-Jahren nachhaltig beschäftigte, gilt als der größte Kunstfälscherskandal der bundesdeutschen Kriminalgeschichte. Gelingen konnten die Betrügereien nicht zuletzt deshalb, weil die Beltracchi-Bande auch die maßgeblichen Experten und Gutachter täuschen konnte. Der prominenteste Experte, der unter anderem auf sieben falsche Max-Ernst-Gemälde reinfiel, ist Werner Spies. Dessen Fehlurteile haben zum Erfolg von Wolfgang Beltracchi maßgeblich beigetragen und damit auch zum massiven Ansehensverlust von einem der meistgeehrten Kunsthistoriker geführt. Der Fälschungsspezialist Hubertus Butin aus Berlin beleuchtet in seinem kunstwissenschaftlichen Vortrag, wie dies geschehen konnte, und er stellt die Frage, ob damit auch eine bestimmte Ära eines kunsthistorischen Selbstverständnisses zu Ende gegangen ist.

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsort: Galerie Dress, Weidendamm 15, 30167 Hannover

In Kooperation mit QBK und Forum für Politik und Kultur


Wie ist die Welt zu retten?

Vortrag von Gerhard Stamer

Montag, 22.11.2021, 19:00 Uhr

Es ist gut, wenn jemand auf neue Gedanken kommt. Das tut Bruno Latour. In seinem Buch „Das terristrische Manifest“ stellt er dar, in welch verheerende Zustände die gegenwärtige Epoche, die Latour als Anthropozän bezeichnet, unseren Planeten gebracht hat. Er hebt den Sozialabbau, die „schwindelerregende Vermehrung der Ungleichheiten“, besonders die drohende Klimakatastrophe und deren Verleugnung hervor, aber auch die verbreitete Orientierungslosigkeit. In dieser Situation wird nach seiner Auffassung die Natur selbst zu einem handelnden politischen Faktor ersten Ranges.

Was das heißt, das vor allem werde ich in meinem Vortrag erörtern. Ich hoffe auf eine lebhafte Diskussion.

Eintritt: 5,00 €, ermäßigt 3,00 €

Veranstaltungsort: 
Bildungsverein, Stadtstr. 17 (Südstadt)

Für diesen Vortrag ist eine Anmeldung erforderlich, telefonisch unter 0511 344 144 oder per E-Mail an info@bildungsverein.de.


Was ist Achtsamkeit?

Von den Grundlagen zur Anwendung
Vortrag über historische Hintergründe und neuzeitliche Anwendung

Vortrag von Rüdiger-Felix Lorenz

Montag, 29. 11. 2021, 19:00 Uhr

Nachdem der historische Buddha das Leiden der Menschen - so, wie wir auch heute noch immer mit Leiden konfrontiert werden (Stressoren unterschiedlichster Art wie Frustrationen, Konflikte, Alter, Krankheiten und Tod) - erkannt hatte, beschloss er die Lösung für das Leiden dort zu suchen, wo er dessen Ursprung sah, nämlich im eigenen Geist. Aktuell sind Nachdenklichkeit und Selbstreflexion das Gebot der Stunde. Wenn wir davon ausgehen, dass allein der naturwissenschaftlich-technologische Fortschritt des 21. Jahrhunderts als die vorherrschende Ideologie weiterhin gelten soll, dann fehlt vor allem eine menschlich-moralische Dimension, die als ethisch ausgerichtete Botschaft dem aktuellen Corona-Ereignis einen Sinn abgewinnen könnte.

Die jahrtausendealte Theravada-Tradition bezieht sich auf die Achtsamkeitsmeditation. Und wir brauchen keineswegs Buddhisten zu sein, um die überlieferten Erfahrungen der Achtsamkeit für uns zu nutzen. Es geht nicht einmal um einen Glauben, sondern um die Erschließung bedeutender Erkenntnismöglichkeiten in der Achtung traditioneller Wurzeln, die es uns erlauben, unser Bewusstsein in einer meditativen Praxis der Aufmerksamkeit zu schulen.

So benutzen wir in der Achtsamkeitsmeditation unseren Geist, um den Geist zu erkennen. Er ist immer aktiv und er erzeugt stets Gedanken, so, wie die Wolken am Himmel ihre Bahn ziehen. Und nicht nur in Zeiten der Unruhe vermag die Meditation zu einem Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung zu verhelfen, um unseren Geist länger friedlich ruhen zu lassen, damit er zu neuen Erkenntnissen gelangen kann.

Der Vortrag beleuchtet die Grundlagen und die Bedeutung der traditionellen sowie der modernen Theoriebildung der Achtsamkeitsmeditation in der achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (MBSR, Kabat-Zinn/USA), die in der praktischen Anwendung erprobt werden kann. 

Eintritt: 5,00 €

Veranstaltungsort: 
Bildungsverein, Stadtstr. 17 (Südstadt)

Für diesen Vortrag ist eine Anmeldung erforderlich, telefonisch unter 0511 344 144 oder per E-Mail an info@bildungsverein.de.

In Kooperation mit QBK und Forum für Politik und Kultur


Die Zukunft ausstellen

Vortrag von Ludger Schwarte (Kunstakademie Düsseldorf)

Mittwoch, 04.03.2020, 19 Uhr

Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover

Ohne Ausstellung keine Kunst – das leuchtet ein. Aber wird das (Kunst)Werk erst durch die Ausstellung zur Kunst – und wann ist etwas Ausstellung und wann nur Präsentation? Ludger Schwarte bietet einen Perspektivwechsel vom einzelnen Werk hin zur räumlichen Konstellation – und damit eine Argumentation für die gesellschaftspolitische Relevanz von Ausstellungen. Ferner wird er Kriterien für eine Unterscheidung der zeitgenössischen von der künftigen Kunst nennen.

Ludger Schwarte lehrt Philosophie an der Kunstakademie Düsseldorf.

Nach dem Vortrag wird es eine gemeinsame Diskussion mit Robert Drees (Galerist), Carina Plath (Kuratorin Sprengelmuseum), Andreas Becke (Philosophie-Dozent Bildungsverein) und Ludger Schwarte geben.


Populismus und Massenmedien

Paula Diehl

Donnerstag, 21. November 2019, 19 Uhr

Bildungsverein, Wedekindstr. 14

Populistische Akteur*innen des 20. und des 21. Jahrhunderts haben ein enges Verhältnis zu Massenmedien. Nicht, dass sie zwangsläufig mit Medienproduzent*innen und Medienbesitzer*innen enge Beziehungen pflegen würden oder mit ihnen identisch wären. Vielmehr scheint der Kommunikationsstil populistischer Akteur*innen den massenmedialen Aufmerksamkeitsregeln besonders affin zu sein. Bekannteste Beispiele sind Eva Peron und Silvio Berlusconi - und beide verkörpern auch die zentralen Merkmale sowohl des Populismus als auch der Massenmedien: Personalisierung, Komplexitätsreduktion, Dramatisierung und Emotionalisierung.


Die politische Ökonomie des Populismus

Philip Manow, Uni Bremen

Donnerstag, 07.11.2019, 19:00 

Bildungsverein, Wedekindstr. 14

Populismus ist ein vielgestaltiges Phänomen. Mal ist er rechts, mal links; mal artikuliert er Protest gegen offene Märkte, mal wendet er sich gegen Migration. Auch in der geografischen Verteilung zeigt er sich variantenreich: in Südeuropa dominiert der Links-, in Nordeuropa der Rechtspopulismus. Philip Manow entwickelt eine vergleichende Erklärung für dieses zunächst widersprüchlich erscheinende Bild. Den Ausgangspunkt bilden die jeweiligen wirtschaftlichen Wachstumsmodelle, die Verfasstheit von Arbeitsmarkt und Sozialstaat, kurz die jeweiligen politischen Ökonomien. Es zeigt sich: Wer von Populismus reden will, aber von Kapitalismus nicht, landet immer nur bei Identitätspolitik.


Mehr Grün in die Stadt

Gebäudebegrünungen und Flächenentsiegelungen

Dipl.-Biol. Gerd Wach (BUND Region Hannover)

Mittwoch 23. Oktober 2019, 19:00

Bildungsverein, Wedekindstr. 14

Die häufiger auftretenden Hitzeperioden im Sommer machen vielen Menschen in der Stadt zu schaffen. Begrünte Dächer und Fassaden oder ein grüner Hof hingegen reduzieren die Umgebungstemperaturen merklich, weil sie das Regenwasser speichern und anschließend langsam verdunsten. Zudem verringern Dachbegrünungen und entsiegelte Flächen die Überflutungsgefahr bei Starkregen und bieten zahlreichen Vögeln und Insekten Nahrung und Nistplätze.

Dach- und Fassadenbegrünungen sowie Entsiegelungen werden außerdem von der Landeshauptstadt Hannover gefördert. Welche Gebäude begrünt werden können, welche Pflanzen in Frage kommen und wie Sie die Förderung erhalten, erfahren Sie an diesem Abend.


Das doppelte Gesicht Europas

zwischen Kapitalismus und Demokratie

Hauke Brunkhorst

8. Mai 2019, 20 Uhr

Bildungsverein, Wedekindstr. 14

 

Wie ein anderes Europa möglich ist
Ulrike Guerot im Gespräch mit Bernd Lange und Viola von Cramon

17. Mai 2019, 19 Uhr

ÜSTRA-Remise, Goethestr. 19


Darknet. Waffen, Drogen, Whistleblower

Stefan Mey (Soziologe und Publizist)

Ein 19.Jähriger, der vom elterlichen Wohnzimmer aus knapp  eine Tonne Drogen verkauft….. Whistleblower, die im Schutz der Anonymität brisante Informationen übermitteln….. Leute, die aus Neugier online Falschgeld kaufen….. Politische Kollektive, die ihre Plattform vor dem Zugriff der Behörden schützen wollen.

Der Journalist Stefan Mey hat sich in die Tiefen des Darknets begeben. Schnell wurde ihm klar, wie viele der kursierenden Informationen Mythen sind und wie wenig an wirklichem Wissen existiert. Es hat ihn gereizt, diesem schwer zu erkundenden Ort seine Geheimnisse zu entlocken.

Der Eintritt ist frei!

Bildungsverein, Wedekindstr. 14 am 19. März 2019 ab 19:00


Wie frei ist die Kunst?

Der neue Kulturkampf und die Krise des Liberalismus

Hanno Rauterberg (Autor und Redakteuer „Die Zeit“)
Moderation:  Ulrich Krempel

Der Vortrag musste verschoben werden. Er finden nun statt am

Mittwoch, 20. 02.19, 19:00 Uhr

Gemälde werden abgehängt, Skulpturen vernichtet, Filmheld*innen ausradiert: Ein Kulturkampf durchzieht Museen, Kinos und Theater. Sogar ein Gedicht wird übermalt. Droht das Ende der Kunstfreiheit, eine Zensur von unten? Oder ist es höchste Zeit, dass die Kulturwelt der #MeToo-Bewegung folgt und mehr Gleichheit einklagt? Der Vortrag erläutert, was sich hinter der Debatte um Moral und Ästhetik verbirgt: Warum wirken Bilder so bedrohlich? Gefährdet politische Korrektheit die Autonomie der Künstler*innen? Und wieso streiten wir gerade heute über diese Fragen?

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsort:
Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover


„And now repeat“: Ein 16 mm - Kurzfilmabend mit Peter Struck und Thomas Garzke

 

Kino in der alten Schauburg - Bewegte Bilder im Bildungsverein

Spielend Englisch lernen einmal anders – in einem kuriosen Crashkurs mit nostalgischen Schwarzweiß-Filmen aus den Jahren 1969-1972. Freuen Sie sich auf einen heiteren Filmabend mit schrägen Spielszenen am Frühstückstisch, in der Snack-Bar und bei der Urlaubsplanung am Ticketschalter, im Reisebüro oder beim Kofferpacken. Refreshen Sie Ihr Englisch in vernüglicher Runde bei einem Glas Wein.

Der Kulturwissenschaftler Dr. Peter Struck lebt als freier Publizist, Kurator und Dozent in Hannover. Seit 2010 ist er Lehrbeauftragter für Mediengeschichte und Filmanalyse an der Hochschule Hannover. Seit 2007 präsentierte er mit Thomas Garzke im KRONEN SIEBEN FilmKunstRaum an jedem 7. des Monats historische Kurzfilme auf 16 mm, seit Herbst 2018 ist KRONEN SIEBEN on tour – unregelmäßig und ohne festes Domizil. Und diesmal zu Gast im Bildungsverein.

Freitag, 8. März 2019 ab 19:00 Uhr

Bildungsverein, Viktoriastr. 1 (Linden)

Näheres zu aktuellen Veranstaltungen unter www.kronensieben.de.

 



Autonomie und Handlungsfähigkeit in der Digitalen Welt 

Constanze Kurz

Was ändert sich daran in naher Zukunft, wenn wir nun anfangen, mit unseren  Computern und Smartphones zu reden? Software hat in jüngster Zeit bei der Spracherkennung spannende Fortschritte gemacht, die Sprachsteuerung von Geräten für immer mehr Menschen bequem nutzbar macht. Müssen wir uns nun an Lauschwanzen überall gewöhnen oder werden Computer einfach nur leichter bedienbar – oder gar beides?

Die ganze Technik, die uns alle umgibt, fordert bereits ihren Tribut: Ein
informierter Umgang damit und die vielen alltäglichen Entscheidungen können anstrengend sein: Was sollte man klicken, was besser nicht? Welche Dienstleistungen und Apps kann man in Anspruch nehmen und welche besser vermeiden? Doch ohne ein Bewusstsein für Risiken und Nebenwirkungen der Technik und eine gewisse Informiertheit droht nach und nach die eigene Autonomie verlorenzugehen. Das wäre aber kein Schicksal, sondern unsere Entscheidung.

1. November 2018, 19.00 Uhr

Bildungsverein, Wedekindstr. 14

Der Eintritt ist frei!

Eine Kooperation mit dem Kulturforum der Sozialdemokratie in der Region Hannover e.V. und QBK Hannover


Das Internet muss weg!

Schlecky Silberstein

Ausgerechnet Schlecky Silberstein, Kultakteur in der Netzgemeinde, propagiert diesen Leitspruch: »Das Internet muss weg.« Der Blogger und Online Comedian kennt das Netz wie seine Westentasche. Und gerade deshalb warnt er davor. Dank Fake News, Filterblasen und Social Bots erlangen Konzerne, politische Entscheidungsträger und Kriminelle zunehmend Kontrolle über weite Teile der Menschheit. Schlecky Silberstein analysiert den »DatenKasino-Kapitalismus«, in dem unsere Daten als Handelsware gezielt eingesetzt werden, um unser Verhalten vorherzusagen und zu beeinflussen.
Nicht nur Donald Trump wusste ihn auf seinem Weg zur Macht zu nutzen, auch unsere eigene Gesellschaft droht von programmierbaren Propaganda-Maschinen gelenkt zu werden. Können wir einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet lernen oder hilft nur noch die sofortige Abschaltung?

am 5. November 2018, 19.00 Uhr

Bildungsverein, Wedekindstr. 14

Der Eintritt ist frei!

Eine Kooperation mit dem Kulturforum der Sozialdemokratie in der Region Hannover e.V. und QBK Hannover


Angst und Wut im Internet

Jan Kalbitzer

Wir leben fraglos in einer Zeit des Verfalls von Gewissheiten und Traditionen, der sich ständig beschleunigt. Kaum hat man sich an das Neue gewöhnt, ist es schon wieder obsolet. Allein gelassen mit diesem Unbehagen, entsteht bei vielen Menschen Angst und Wut auf das Neue. Und diese Gefühle können sich im Internet ungefiltert und unreflektiert artikulieren, vervielfachen und so wirkungsmächtig werden. Wie lässt sich dieser Gefahr begegnen, wie kann man die Menschen wieder befähigen, erlebte Bedrohungen auszuhalten und die Handlungsmöglichkeiten rational und emotional abzuwägen?
Jan Kalbitzer beschreibt, welche individuellen und gesellschaftlichen Lernprozesse dafür geboten sind und welche Probleme der Entwicklung von „Contenance“ im Wege stehen.

12. November 2018, 19.00 Uhr

im Bildungsverein, Wedekindstr. 14

Der Eintritt ist frei!

Eine Kooperation mit dem Kulturforum der Sozialdemokratie in der Region Hannover e.V. und QBK Hannover


Themenabend Nicaragua!

Willkommen in Nicaragua!

Nicaragua, das Land der Seen, Vulkane, der kolonialen Architektur, spektakulären Strände und jungfräulichen Wälder. Auf den Spuren einiger seiner Nationalheld*innen der Literatur, wie Rubén Darío, Ernesto Cardenal und Giconda Belli, präsentieren wir Ihnen einen Teil der Geschichte, der Landschaft und der Kultur Nicaraguas. Die Gedichte werden musikalisch von Teilnehmer*innen aus verschiedenen Kursen des Bildungsvereins begleitet.

Am Abend der Veranstaltung werden landestypische kulinarische Gerichte sowie leckere Cocktails angeboten.

Fr, 08.06. 2018, 19:30 Uhr

Bildungsverein, Wedekindstr. 14

Der Eintritt ist frei.


Von Pop bis psychedelisch

Künstlerische LP-Cover um 1968

Dr. Donatella Chiancone-Schneider

Mit der Blumenrevolution weht ein neuer Wind, der neben dem Klang auch das Aussehen der Musik verwandelt. Um 1968 entstehen die ersten künstlerisch gestalteten Schallplattencover, welche oft die visuelle Seite von anspruchsvollen Konzeptalben sind. Andy Warhol u.a. große Namen der Pop Art tragen mit eigenen, nicht selten aufsehen erregenden Kreationen dazu bei, dass neben den Liedern auch die Tonträger selbst und deren Verpackung zu Kultobjekten werden. Die ästhetische Sprengkraft und die kommerzielle Attraktivität der so vermarkteten Vinylplatten wird enorm gesteigert und eröffnet eine nachhaltige Phase des Hüllendesigns sowie der Sammelleidenschaft. Die Präsentation illustriert dieses Phänomen anhand herausragender Beispiele u.a. von den Beatles, Velvet Underground, Jimi Hendrix, Rolling Stones und Pink Floyd.

Sa, 26. 05. 2018, 19:30

Bildungsverein, Wedekindstr. 14

Eintritt: €3,--/€2,--


Neben uns die Sintflut - die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis

Stephan Lessenich

Alles zu haben und noch mehr zu wollen, den eigenen Wohlstand wahren, indem man ihn anderen vorenthält: das ist das heimliche Lebensmotto der entwickelten Gesellschaften.

Wir schieben die negativen Effekte unserer Lebensweise systematisch Ländern und Menschen in anderen Weltregionen zu. Denn anders, als wir immer noch glauben möchten, profitieren nicht alle irgendwie von freien Märkten.

Die Wahrheit ist: Wenn einer gewinnt, verlieren andere. Und jeder von uns ist ein verantwortlicher Akteur in diesem Nullsummenspiel, dessen Verlierer jetzt an unsere Türen klopfen. Deshalb wird sich unser Leben ändern, ob wir wollen oder nicht.

Mo, 04. 06. 2018, 19 Uhr

Bildungsverein, Wedekindstr. 14

Der Eintritt ist frei.


Das Leben verstehen - Von den Erfahrungen eines philosophischen Seelsorgers

Lesung von Wilhelm Schmid

Unsere Zeit bedarf einer Philosophie, die sich den kleinen und großen Lebensfragen stellt: Welche Bedeutung haben Berührungen, Gewohnheiten, Sehnsüchte, Schönes? Was ist Glück? Hat das eigene Leben, das Leben überhaupt einen Sinn? Welchem Zweck dient die Arbeit? Wie lässt sich Orientierung fürs Leben finden? Wie umgehen mit Ärger, Lebenskrisen, Enttäuschungen, Schmerzen, Krankheit und Tod? Ein Philosoph kann Lebenssituationen analysieren und mögliche Antworten vorschlagen. Philosophie wird zur Lebenshilfe durch die immer neue Orientierung des Lebens mithilfe des Denkens.

Wilhelm Schmid, Bestsellerautor (Gelassenheit, Glück), konnte seine Ideen zur Neubegründung einer philosophischen Lebenskunst über zehn Jahre hinweg in einem Krankenhaus in der Nähe von Zürich erproben. Und er machte die Entdeckung, wie wichtig für Menschen die bloße Tatsache eines Gesprächs über all das ist, was sie bewegt und wofür kaum irgendwo sonst Zeit zur Verfügung steht.
Der Philosoph ist ein Partner für das Lebensgespräch, ein säkularer Seelsorger. Bereits Sokrates bezeichnete seine Tätigkeit lange vor dem Christentum als Seelsorge, als Hilfestellung für andere Menschen zu ihrer Sorge für sich selbst.

Pavillon, Lister Meile 4, Hannover
Di, 23. Januar 2018, 19:00 Uhr
Eintritt 6,50 Euro


Dingsymbolik und Ablasshandel - Wenn Kunst politisch wird

Wolfgang Ullrich

Künstler wie Olafur Eliasson, Ai Weiwei oder das „Zentrum für Politische Schönheit“ beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit der Flüchtlingskrise.
Dabei aber versäumen sie es, ein Bild von Flüchtlingen zu zeichnen, das differenzierter oder anders ist als das, welches klischeehaft in den Medien verbreitetet wird. Doch nicht nur das ist problematisch. Vielmehr geht es in einigen Projekten weniger um eine echte Hilfe für Flüchtlinge als um das Seelenheil des zur Partizipation aufgeforderten Publikums. Es kann das eigene schlechte Gewissen loswerden und durch Einsatz von Geld und/oder Zeit in gutes Gewissen, gar in Gefühle von „Großgesinntheit“ und moralischer Überlegenheit eintauschen. 
Ein Vortrag über eine zeitgenössische Form des Ablasshandels.
Moderation: Stephan Lohr (Journalist und Kritiker)

Mittwoch,14.02.2018, 19:00 Uhr
Der Eintritt ist frei.

Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover